(September 2025) Die kanadische Künstlerin Destanne Norris stellt in Hohenstein-Ernstthal persönlich Gemälde vor, die von der Geschichte der Erzgebirgsziege inspiriert sind
Zwei Künstlerinnen – Hanna Siebenborn aus Chemnitz und Destanne Norris aus Vernon in Kanada (British Columbia) – haben sich noch nie getroffen. Doch sie verbindet die außergewöhnliche Geschichte einer weißen Ziege aus dem Erzgebirge.
Die Ziege war einst ein Hochzeitsgeschenk für die Familie Siebenborn. Doch das weiße Tier entkam aus dem Sommerhaus in Pobershau und ließ sich nie zähmen. Dreizehn Jahre lang lebte es frei im Tal und eroberte die Herzen der Einheimischen – man begegnete ihr auf Spaziergängen, baute ihr kleine Unterstände, brachte Futter, ließ sie Bus fahren und sogar auf Klassenfotos erscheinen.
Besonders gern besuchte sie den Gemüsehändler im Ort, wo sie Kiwis naschte. Sie wurde zu einer besonderen Gestalt der lokalen Geschichte und viele brachten sie mit der Sage von der „Weißen Frau“ in Verbindung, die alle hundert Jahre im Erzgebirge erscheint. Die Ziege lebt heute nicht mehr, doch die Bewohner ließen ihr zu Ehren eine Statue errichten.

Hanna Siebenborn
Diese Legende und die Geschichte der weißen Ziege inspirierten Destanne Norris zu zwei großformatigen Gemälden. Darin hielt sie den Übergang zwischen der wilden und der häuslichen Welt fest, zwischen Natur und menschlicher Kultur, den das Schicksal der Ziege verkörperte.
Sehen Sie die Werke bei der Ausstellung You May Dream in HOT, die am Samstag, 21. September um 17:00 Uhr in der Dresdner Straße 26 in Hohenstein-Ernstthal eröffnet wird. Destanne wird sowohl bei der Vernissage am Samstag als auch bei der Diskussion You May Discuss in HOT am Sonntag persönlich anwesend sein.
Share

